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        Der Begriff Geek breitet sich, ähnlich wie das Wort Nerd, zunehmend im deutschen Sprachgebrauch aus, auch wenn der Geek noch nicht ebenso bekannt ist. Eine angemessene deutsche Übersetzung für „Geek“ gibt es nicht, auch wenn, vor allem in der Vergangenheit, immer wieder versucht wurde, den Begriff ins Deutsche zu übertragen. Wie die Nerds sind auch die Geeks zunehmend stolz auf ihr Geek-Dasein. Und das können sie auch: Denn Geeks haben sich von pickligen Freaks zu den Rettern der Welt entwickelt!  

        Gamer Geek Girl sitzt vor Bildschirm und freut sich über Erfolg

        Was ist ein Geek? 

        Ein Geek ist eine Person, die sich intensiv, ja fast obsessiv mit einem Nischenthema aus dem Bereich Technik und Naturwissenschaften befasst. Er hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Nerd – so gilt auch der Geek als technikbegeisterter Außenseiter, der sich lieber mit Computern als mit Menschen beschäftigt. Die Definition von Geek ist aber neutraler: Ein Geek ist einfach eine Person, die sich obsessiv mit einem bestimmten Thema beschäftigt.  

        Geek Definition: Besondere Kennzeichen 

        Geeks… 

        • … werden bei Technikthemen oft um Rat gefragt 
        • … gelten in puncto Technologien als Early Adopter 
        • … sind sehr intelligent 
        • … arbeiten in der IT oder Technologieindustrie 
        • … sind geradezu besessen von bestimmten Unterhaltungsthemen (Science-Fiction, Fantasy, Comic, Anime) 
        • … sind meist beruflich erfolgreich 
        • … lieben Gadgets und Spielereien 
        • … haben Selbstironie und zeigen diese gerne mit bedruckten T-Shirts 

        Weibliche Geek-Kultur 

        Mit einem Geek verbindet man meist noch immer das Stereotyp des männlichen Technikfreaks. Das hat handfeste Folgen: Da die weiblichen Vorbilder fehlen, interessieren sich Mädchen und Frauen auch heute noch deutlich weniger für Geek-Themen wie Informatik, Technologie und Naturwissenschaften. In den so genannten MINT-Studiengängen, in denen viele Geeks zu Hause sind, sind sie unterrepräsentiert. 

        In den popkulturellen Inhalten der Geeks haben sich zudem Frauen- und Männerrollen häufig seit den 1930er Jahren kaum weiterentwickelt. Frauen sind schwache, zarte und hübsche Wesen, die vom muskelbepackten Super- oder Spiderman gerettet werden müssen. Ihr Lebensinhalt besteht darin, Männer zu beeindrucken. Erst langsam findet hier ein Wandel statt und immer mehr Frauen werden zu Heldinnen – mit Superkräften, die über einen Super-BH hinaus gehen. 

        Gerade in der Fandom- und Cosplay-Szene gibt es zahlreiche Frauen und Mädchen, die ihr Geektum ausleben und sich zusammenfinden. Häufig werden sie von männlichen Geeks jedoch nicht ernstgenommen. Die Unterstellung: Du interessierst Dich nur für Star Wars, weil Dein Freund es tut! Ganz klar: Auch wenn sich langsam etwas tut, hat die Geek-Szene hat auch heute noch ein Gleichstellungsproblem.  

        Was bedeutet Geek? 

        Deutsche Übersetzungen des Begriffs „Geek“ sind meistens einseitig und erfassen nicht alle Dimensionen des englischen Wortes, sondern beziehen sich nur auf einzelne Aspekte. 

        Grundsätzlich ist ein „Geek“ jemand, der sich mit einem bestimmten Thema sehr gut auskennt und sich intensiv damit beschäftigt. In erster Linie handelt es sich dabei um 

        • IT- und Technologiethemen 
        • Naturwissenschaften 
        • Science-Fiction- und Fantasy-Inhalte 
        • Comics und Anime 

        Ist ein Geek ein Streber? 

        Übersetzt wird „Geek“ häufig mit „Streber“ – doch das greift zu kurz. Schließlich ist ein „Streber“ im Deutschen hauptsächlich auf den schulischen Kontext beschränkt. Ein Streber erzielt Bestnoten, indem er sich den vorgegebenen Stoff aneignet. Er möchte gefallen – Eltern und Lehrern, potenziellen Arbeitgebern. Ein Geek hingegen ist intrinsisch motiviert: Sein Interesse treibt ihn dazu, sich mit bestimmten Themen und Inhalten auseinanderzusetzen. Was andere über ihn denken, steht erst an zweiter Stelle – wenn es ihm nicht ohnehin völlig egal ist. 

        Ist ein Geek ein Computerfreak? 

        Geläufig ist auch die Übersetzung „Computerfreak“ für Geek. Das ist zwar treffender als „Streber“, da es die obsessive Beschäftigung mit Computern und Technologie allgemein einbezieht, die weit über das „normale“ (also durchschnittliche) Maß hinaus geht. Dennoch greift auch diese Geek-Übersetzung zu kurz, da einen Geek ja noch mehr auszeichnet als nur die Begeisterung für Computer. Dennoch: Mit dem „Freak“ hat der Geek so einiges gemeinsam und nicht immer lassen sich Freaks und Geeks voneinander abgrenzen.  

        Was Freaks und Geeks gemeinsam haben: Begriffsgeschichte 

        Heute verstehen wir unter einem Geek jemanden mit großem Interesse an wissenschaftlichen oder fiktionalen Themen. Doch das war nicht immer so: Ursprünglich war ein Geek jemand, der durch sonderbare, ja sogar befremdliche Taten auffiel. So waren Geeks in den USA Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Menschen, die auf Jahrmärkten lebendigen Tieren den Kopf abbissen. Verwandt ist der Geek mit dem deutschen „Geck“ und dem kölschen „Jeck“ – also einem Narren. Hier ist auch das deutsche Wort „vernarrt“ zu Hause, das so viel wie „verliebt, verknallt“ bedeutet – denn genau das ist der „Geek“ ja in sein Thema. 

        Auch das englische Wort „Freak“ (deutsch „Verrückter“) bezeichnet jemanden, der sich obsessiv mit einer bestimmten Sache – wie einem Hobby, einem Fachgebiet oder einem Buch – befasst. Diese eine Sache wird für den Freak zum Lebensinhalt und sämtliche Informationen darüber werden gebündelt und analysiert. Freaks haben häufig zudem eine unangepasste und individuelle Lebensweise.  

        Geeks und Freaks haben also so einiges gemeinsam: Insbesondere die intensive Beschäftigung mit einem Thema, das sie interessiert und eine gewisse Außenseiterrolle in der Gesellschaft. 

        Der Geek als Außenseiter 

        Da Geeks sich sehr auf „ihre“ Themen fokussieren, haben soziale Interaktionen kaum Platz in ihrem Leben. Und wenn, dann finden sie mit anderen Geeks statt, die ihre Interessen teilen. Aus diesen Gruppen entwickelt sich eine Art Geheimsprache aus Fachbegriffen, die für Außenstehende kaum noch verständlich. Oder es wird gleich auf klingonisch oder elbisch kommuniziert. Auf Nicht-Eingeweihte wirkt das abschreckend und Geeks wird daher nachgesagt, dass sie kaum beziehungsfähig sind und nur selten Beziehungen eingehen.  

        Neben der starken Fokussierung auf ein Thema ist auch die streng wissenschaftlich-rationale Sichtweise, die Geeks typischerweise auf alle Menschen anwenden, ein No-Go für viele Mitmenschen. Die meisten Menschen reagieren nämlich eher emotional als logisch und fühlen sich daher von einer strikt rational-logischen Sichtweise auf alle Probleme und Lebenslagen vor den Kopf gestoßen. Denn wer möchte schon seinen Liebeskummer und die physiologischen Prozesse, die infolge einer Trennung ablaufen, aus naturwissenschaftlicher Perspektive erläutert bekommen, wenn er eigentlich Trost, Mitgefühl und Ablenkung sucht? Der Geek wiederum hat keine Lust, sich mit menschlich-emotionalen Problemen zu befassen, denn seine Passion steht für ihn an erster Stelle. 

        Technik ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen 

        Ja, der Geek ist und war schon immer eher in einer Außenseiterposition. Zunehmend wandelt sich aber das Image des Geeks; wie auch der „Nerd“ wird der Begriff immer stärker positiv besetzt. Das liegt sicherlich auch an der zunehmenden Technisierung unseres Alltags. Smart Homes, Smart Cars, Smart Phones, Alexa und Siri begleiten uns durch den Alltag. Künstliche Intelligenz, Robotik und das Internet of Things sind in unserem Leben angekommen. Nie zu vor waren wir so aufgeschlossen gegenüber Technik und technischen Gadgets wie heute!  

        Waren Gaming, Science Fiction und Fantasy noch vor zehn Jahren Außenseiter-Themen, so sind sie nun in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Star Wars-T-Shirts gibt es bei großen Modeketten zu kaufen und Marvel-Comic-Verfilmungen sind Blockbuster mit einem Millionenpublikum, deren Zahl seit circa 20 Jahren nahezu explodiert ist.  

        Wie Geeks sich selbst sehen – und was andere über sie denken 

        Geeks befassen sich schon seit jeher mit sich selbst und ihrer Außenwahrnehmung und legen dabei Humor und Selbstironie an den Tag. Das zeigen auch Veranstaltungen und Gedenktage wie der „Embrace-Your-Geekness-Day“ am 13. Juli und der „Geek Pride Day” am 25. Mai. 

        Embrace Your Geekness Day (13. Juli) 

        Der erste Embrace Your Geekness Day wurde am 13. Juli 1990 in den USA gefeiert. An diesem Tag soll es darum gehen, den eigenen Leidenschaften nachzugehen und seine eigene „Geekness“ zu feiern, indem man das, was man liebt, hinaus in die Welt trägt: In Form von Monologen oder bedruckten T-Shirts. Der Tag soll daran erinnern, dass man nicht der einzige Geek ist, sondern dass es viele Menschen gibt, die ebenfalls für ein Thema brennen – sei es Star Wars, Herr der Ringe oder Programmiersprachen. 

        Geek Pride Day 

        Am 25. Mai 2006 wurde in Spanien zum ersten Mal der „Geek Pride Day“ mit einem menschlichen Pac Man gefeiert. Durch das Internet verbreitete sich der Geek Pride Day in der ganzen Welt. Der Termin am 25. Mai verweist auf die Premiere des ersten Star Wars Films am 25. Mai 1977. Teil des Festivals sind Rollenspiele, Kostümspiele und Paraden. 2008 wurde der Geek Pride Day erstmals in den USA begangen. Seit 2010 verbreitet sich das Festival weltweit. Verbunden mit dem Geek Pride Day war ein Manifest, in dem die Geek-Rechte und Pflichten festgelegt sind (Quelle: Humorarchiv Wikipedia): 

        Geeks haben das Recht… 

        1. … sogar noch geekiger zu sein. 
        2. … das Haus nicht zu verlassen. 
        3. … keinen Partner zu haben und Jungfrau zu sein. 
        4. … Fußball oder anderen Sport nicht zu mögen. 
        5. … sich mit anderen Geeks zusammenzuschließen. 
        6. … wenige (oder gar keine) Freunde zu haben. 
        7. … so viele geekige Freunde zu haben sie wollen. 
        8. … nicht „in-style“ zu sein. 
        9. … übergewichtig und kurzsichtig zu sein. 
        10. … mit der eigenen Geekness anzugeben. 
        11. … die Weltherrschaft zu übernehmen. 

                            Ihre Pflichten lauten: 

                            1. Sei ein Geek, was immer da komme. 
                            2. Versuche, nerdiger zu sein als jeder andere. 
                            3. Wenn über etwas Geekiges diskutiert wird, musst du deine Meinung äußern. 
                            4. Bewahre alle geekigen Sachen auf, die du hast. 
                            5. Tu was du kannst, um mit deinem geekigen Zeug anzugeben, als wäre es ein „Museum der Geekigkeit“. 
                            6. Sei nicht nur allgemein ein Geek. Spezialisiere dich auf etwas. 
                            7. Besuch jeden nerdigen Film bei der Erstaufführung und kaufe jedes geekige Buch vor jedem anderem. 
                            8. Steh Schlange bei jeder Erstaufführung. Wenn du ein Kostüm tragen kannst oder zumindest ein auf den Film bezogenes T-Shirt, umso besser. 
                            9. Verschwende keine Zeit mit etwas, das nicht zum Geekdom gehört. 
                            10. Freunde dich mit allen Personen an, die irgendwelche physischen Ähnlichkeiten mit Comic- oder Science-Fiction-Charakteren haben. 
                            11. Versuche, die Weltherrschaft zu übernehmen! 

                                                Geek Manifesto von Mark Henderson 

                                                Auch Mark Henderson, Wissenschaftsjournalist bei der ehrwürdigen Times, veröffentlichte ein „Geek Manifesto“ mit dem Untertitel „Why Science Matters“ – das aber weniger witzig ist, sondern ein ernstes Thema adressiert. Er plädiert in seinem Buch für wissenschaftsbasierte politische Entscheidungen und kreidet an, dass in seinem Heimatland Großbritannien nur einer von 650 Parlamentariern einen wissenschaftlichen Hintergrund besitzt. Er sieht die Chance, das Leben vieler Menschen zu verbessern, wenn objektive wissenschaftliche Kriterien darüber entscheiden, welche politischen Maßnahmen verabschiedet und in Kraft gesetzt werden – und welche nicht. 

                                                Und was sind Wissenschaftler anderes als Geeks? Auch sie befassen sich einen Großteil ihres Lebens mit einem absoluten Nischenthema und versuchen dieses aus allen möglichen Perspektiven umfassend zu beleuchten und zu analysieren – um daraus im Idealfall Beschlüsse und Entscheidungen abzuleiten. 

                                                Wir brauchen Geeks – mehr denn je 

                                                Dass die wissenschaftsbasierte Entscheidungsfindung in der Politik einmal so wichtig sein würde, wie sie es in der Corona-Pandemie war, hat Henderson vermutlich nicht gedacht, als er sein Buch 2012 veröffentlichte. Dennoch zeigt das Thema, wie wichtig Geeks für die Gesellschaft sind. Nun gut, die Analyse von Star Wars und das Tragen von Comic-Kostümen bei der Sneak Preview von „Black Widow“ ist vermutlich nicht entscheidend für das Gemeinwohl – die intensive Beschäftigung mit Naturwissenschaften und Techniken kann uns jedoch alle einen Schritt weiterbringen, wenn wir unsere Welt, was wir mit ihr machen und wie wir unser Verhalten dem Planeten gegenüber ändern müssen, verstehen wollen. Und das müssen wir, damit wir unsere Zukunft gestalten können.  

                                                Geeks und ihre Arbeit – oder Leidenschaft! – sind absolut überlebenswichtig für uns alle! 

                                                (Bildquelle: © PR Image Factorystock.adobe.com)